Medizin auf drei Rädern

Nach Covid, Krankenhaus und Koma zurück aufs Snowboard – und was ein Trike von HP Velotechnik damit zu tun hat

Es war eine bemerkenswerte Mail, die uns im Herbst 2020 aus den USA erreichte: Frank Cutitta, ein international vernetzter Fachmann für Inhalte und Medien im Gesundheitsbereich sowie Uni-Dozent, fragte, ob wir uns eine Sponsoringpartnerschaft für einen Scorpion vorstellen könnten. „Hm“, denkt man da erst einmal. Wie kommt jemand mit so einem Hintergrund auf ein Unternehmen in Übersee und fragt so dezidiert um Unterstützung an?

Nun, Frank gehörte zur ersten Welle derer, die sich nicht nur mit Corona infizierten, sondern heftigst an dem Virus erkrankten: 100 Tage im Krankenhaus, davon 45 Tage im Koma am Beatmungsgerät – und das in einem Versorge-dich-selbst-Gesundheitssystem. Als er aufwachte, konnte er nicht mehr gehen und seine Lunge war schwer geschädigt.

Jedenfalls hätten ihm die Ärzte geraten, nachdem er wieder zu Hause war, maßvoll Sport zu treiben. Kurze Strecken laufen, oder Fahrrad fahren zum Beispiel. Toll. Aber für einen ungeübten End-Sechziger, noch dazu körperlich extrem angeknockt, klingt das alles andere als verlockend. Außer … Genau! Mit dem richtigen Rad, nämlich in einem Trike, sieht die Welt ganz anders aus. Entscheidender Vorteil beim Dreirad: Es ist kippstabil. Die Sicherheit vor Stürzen und Kopfverletzungen sei entscheidend gewesen, das hätte seine Familie bei einem üblichen Aufrecht-Rad am meisten gefürchtet.

Pendeln zwischen Schnee und alten Bahntrassen

Als Mittelständler in einem Nischenmarkt sind wir natürlich gezwungen, unsere Sponsoringaktivitäten gezielt auf einige wenige Projekte zu konzentrieren. Ohne nun auf Details und die vielen inspirierenden Skype-Konferenzen über den Atlantik einzugehen: Wir haben ein gleichermaßen kreatives wie ungewöhnliches Agreement getroffen. Und das trägt Früchte, auf beiden Seiten.

So erreichte uns von Frank zuletzt eine wahrlich erfreuliche Nachricht: Die 22 Monate Covid-Reha mit ungezählten Kilometern auf den stillgelegten und asphaltierten ehemaligen Bahntrassen rund um seine Heimat Boston hätten ihm richtig gut getan. Wie durch ein Wunder hält er sich jetzt für so gesund wie seit 20 Jahren nicht mehr.

Und nicht nur das: Er sei gerade dabei, seine alte Liebe, das Snowboarden, wieder zu entdecken und vor allem seine Snowboard-Schule Grays on Trays® wieder zu beleben. Wenn dann der Schnee in Neuengland wieder weggetaut ist, freut er sich aber schon auf seinen Scorpion fs 20 und viele lässige Rad-Ausflüge auf den Bahntrassen mit Dudley, seinem Labradoodle.