Sicherheit beim Umgang und Laden von Akkus

Nützliche Tipps und wichtige Hinweise für E-Bike und Pedelec

Der Trend zu E-Bike und Pedelec ist ungebrochen: Nach Zahlen des Zweirad-Industrie-Verbands ZIV wurden in Deutschland allein im Jahr 2021 rund zwei Millionen Fahrräder mit Elektro-Antrieb ausgeliefert. Damit hatte fast jedes zweite verkaufte Fahrrad einen Motor! Wir haben uns mit einem Experten vom pressedienst-fahrrad (pd-f) über das Thema E-Bike und Sicherheit beim Laden von Akkus unterhalten.

Zig Millionen Fahrräder mit Elektroantrieb sind mittlerweile auf unseren Straßen unterwegs. Und die Erfahrung zeigt, dass es sich um eine grundsätzlich sichere Technik handelt. Das gilt auch für den Akku: Bei richtiger Behandlung geht von einem modernen Lithium-Ionen-Akku keine erkennbar signifikante Brandgefahr aus.

Damit der Akku lange und sicher hält, sollten Nutzer insbesondere beim Laden trotzdem eine Reihe von Dingen beherzigen. Beachten Sie unbedingt die Originalbetriebsanleitung Ihres Akkus bzw. Ladegerätes! Darüber hinaus geben wir Ihnen hier im Interesse Ihrer Sicherheit nützliche Tipps und wichtige Hinweise. Was das in der Praxis konkret heißt, verdeutlicht der E-Bike-Experte und Fachbuchautor Gunnar Fehlau vom pressedienst-fahrrad (pd-f).

Nur original und intakt

Das oberste Gebot beim Umgang mit Akkus: Keine Experimente! Das heißt erstens, den Akku niemals an ein anderes als an ein Original-Ladegerät anschließen; und zweitens, niemals mit beschädigten Teilen sein Glück versuchen. „Wenn ich weiß, der Akku ist ordentlich runtergeplumpst, dann sollte ich nicht lange zweifeln, ob er innendrin vielleicht doch nichts abgekriegt hat. Wenn er sichtbare Macken hat, gleich dreimal nicht“, erklärt Fehlau.

Ihr Fachhändler hilft, wenn Ihr Ladegerät oder Akku beschädigt ist oder Sie den Verdacht auf eine Beschädigung haben. Für Selbstbastler heißt es: Finger weg! „Das gilt auch für den Bekannten, der das bei sich selbst doch auch schon gemacht hat“, mahnt der Experte.

Die Reparatur von Akkus und Akku-Technik gehört in fachkundige Hände. Wo Ihr Händler selbst nicht weiterhelfen kann, kümmert er sich um den Versand zum Hersteller – denn Akkus gelten als Gefahrgut und dürfen von Privatpersonen nicht versendet werden.

Überhitzung verhindern

Auch wenn Akku und Ladegerät bei großer Kälte spürbar weniger Leistung bringen: „Gefährlich wird es am anderen Ende des Thermometers“, so Fehlau. Überhitzung sei neben defekten oder inkompatiblen Geräten das größte Problem beim Laden von Akkus.

Schützen Sie daher Ladegerät und Akkus stets vor Hitze! Die kann von außen kommen beispielsweise durch starke Sonneneinstrahlung oder wenn der Akku neben einem Heizkörper geladen werden soll. Aber auch der Akku und das Ladegerät selbst werden warm beim Laden.

Damit sich kein Hitzestau bilden kann, dürfen sie beim Laden niemals abgedeckt werden – schon gar nicht mit entflamm- und brennbarem Material wie z.B. achtlos abgelegten Kleidungsstücken. Sorgen Sie für eine gute Belüftung!

Feuchtigkeit vermeiden

Belüftung ist wichtig auch aus einem anderen Grund. Wie alle elektrisch betriebenen Geräte sind Akkus und Ladegeräte empfindlich gegenüber Feuchtigkeit und Nässe. „Aus dem Sturzregen direkt ans Ladegerät ist keine gute Idee für einen Akku“, gibt der E-Bike-Experte zu bedenken.

Oberflächliche Nässe kann mit einem Tuch abgewischt werden. Aber gerade bei großen Temperaturunterschieden zwischen innen und außen kann sich im Akku auch Kondenswasser niederschlagen. Gönnen Sie dem Akku eine Erholungspause an einem trockenen, gut belüfteten Ort, bevor Sie ihn laden!

Niederschlagende Feuchtigkeit bildet sich auch, wenn Akkus und eventuell Ladegeräte in kalten, schlecht belüfteten Räumen gelagert und geladen werden. „Der kühle muffige Keller oder die Garage über Nacht sind nicht unbedingt geeignete Ladestationen“, erläutert Fehlau. Zumal hier in der Regel auch nicht die notwendige Aufsicht über den Ladevorgang möglich sei.

Nur unter Aufsicht laden

Laden Sie den Akku grundsätzlich nur unter Aufsicht! Das heißt nicht, dass Sie ihn ununterbrochen anstarren müssen, bis er fertig aufgeladen ist. Entscheidend ist, ein Problem jederzeit schnell feststellen und im Notfall reagieren zu können. Das ist beim Laden in der eigenen Wohnung prinzipiell sichergestellt. Aber eben nicht, wenn Ihnen einfällt, dass Sie noch einmal schnell zum Supermarkt müssen.

Auch Kindern oder Menschen mit eingeschränkten Fähigkeiten darf die Aufsicht dann nicht übertragen werden. Wenn Sie wirklich aus dem Haus müssen, ist es eigentlich ganz einfach: Sie können den Ladevorgang jederzeit unterbrechen und den Stecker ziehen. Aber vielleicht nehmen Sie ja sowieso das Rad …

Unseren Tipps zum Laden von Akkus haben wir hier als wichtiges Thema ganz bewusst Raum gegeben. Kurz und knackig auf den Punkt bringt es der renommierte Fahrradsachverständige Dipl.-Ing. Dirk Zedler: „Behandeln Sie Ihren Marken-Akku schonend, laden Sie ihn tagsüber bei Raumtemperatur unter Aufsicht und wie in der Betriebsanleitung beschrieben, dann besteht keine Gefahr“. Beachten Sie darüber hinaus auch unser Hinweisblatt zur Sicherheit beim Laden von Akkus. Wir wünschen Ihnen allzeit gute und sichere Fahrt!