PDF zum Download: Pressemitteilung Hessischer Exportpreis für HP Velotechnik (1,2 MB, 21.06.2017)

Hessischer Exportpreis für HP Velotechnik

Mittelständischer Fahrradhersteller überzeugt Jury mit strategischer Ausrichtung als Exporteur von Premium-Liegerädern

 

Kriftel. Ein großer Erfolg für HP Velotechnik und der Beweis, dass auch ein mittelständischer Fahrradhersteller als „Global Player“ auftreten kann: Am Mittwoch wurde die Liegeradmanufaktur mit dem „Hessischen Exportpreis“ ausgezeichnet. Das 1993 von Paul Hollants und Daniel Pulvermüller gegründete Unternehmen hat erstmals im Jahr 2000 die Fühler nach den USA ausgestreckt – heute beträgt der Exportanteil bei einer Produktion von rund 2000 Rädern im Jahr circa 50 Prozent. Die konsequente und strategisch begründete Entwicklung des Geschäftsmodells war für die neunköpfige Jury ausschlaggebend, um den seit 2011 vergebenen Exportpreis nun dem in Kriftel beheimateten Fahrradunternehmen in der Kategorie „Handwerk“ zuzusprechen. Ausgelobt wird der Preis im Zwei-Jahres-Rhythmus von der Arbeitsgemeinschaft hessischer Industrie- und Handelskammern, den hessischen Handwerkskammern und dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.

Laudator Jürgen Müller (Geschäftsführer Handwerkskammer Kassel) hob die „qualitativ sehr hochwertigen Fahrzeuge mit technisch einzigartigen Lösungen“ hervor. So hält HP Velotechnik zum Beispiel Patente für Faltgelenke und Spezialpedale. Bei einem Export in über 30 Länder ist der Haupt-Zielmarkt die USA. Das „besonders kundenfreundliche und innovative Baukastensystem“ ermögliche es, die angebotenen Räder individuell zu konfigurieren. Bemerkenswert: „Die Spezialprodukte können auch von Menschen mit Handicap genutzt werden.“ Dabei unterscheiden sich die Räder nur unwesentlich von jenen für Menschen ohne Behinderung.

Ein Radfahrer, der bereits mit den Krifteler Liege-Trikes unterwegs war, ist Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir. Er durfte 2015 bei einer Veranstaltung der Grünen entspannt im Liegerad durch die Rhein-Main-Region radeln. Deshalb konnte er den Gästen beim IHK-Abend überzeugt zurufen: „Diesen Fahrspaß muss man aus eigener Erfahrung erlebt haben.“ Angesprochen auf die Entwicklung der beiden HP-Velotechnik-Gründer von Garagentüftlern zu Export-Champions, hob er die Bedeutung von innovativen Start-ups für Hessen als Exportland hervor. Diese wolle das Land zum Beispiel durch die Unterstützung von Gründerzentren fördern.

Die hohe Auszeichnung wurde in der Krifteler Manufaktur mit viel Jubel aufgenommen. Dazu Paul Hollants: „Zu dem Preis haben alle im Haus ihren Anteil beigetragen: von der Entwicklung über die Montage bis zum Vertrieb – für alle ein Riesenkompliment.“ Zum strategischen Aspekt des Auslandsengagements erläutert der Geschäftsführer: „Fahrräder bauen ist ein hochgradig saisonales Geschäft.“ Um das speziell geschulte Montagepersonal möglichst auch in „ruhigen“ Zeiten wie im Winter durchgehend beschäftigen zu können, stehen im Export Märkte mit antizyklischer Nachfrage im Fokus, etwa die „Sunshine-States“ in den USA oder Australien.

Weitere Informationen zur Verleihung des Hessischen Exportpreises in unserer Pressemitteilung im PDF-Format