Press room – Fahrradblog

HP Velotechnik in the news: the following text is an excerpt from the German online magazine Fahrradblog. We recommend to visit their website and read the original review there, for documentation purposes we store the text on our site.

HP Velotechnik Scorpion im Test

Beim neuen Scorpion ist es dem Besitzer überlassen, ob das Liegedreirad eher sportlich oder eher komfortabel wirken soll. Im Scorpion Test befindet sich die E-Version inkl. Schutzbleche und Gepäckträger. Dennoch soll der Test der Sportlichkeit nicht zu kurz kommen.

 

Hinten mit der bekannten No-Squat Federungstechnik ausgerüstet und vorne puristisch. Der neue Scorpion kommt mit einem Aluminium-Rahmen und einem tiefen Schwerpunkt. Eine Breite von nur 83 cm lässt ihn durch jeden Engpass kommen. Doch wie schaut es mit der Sicherheit in Kurven aus und wie gut eignet sich der Scorpion für Radreisen, wo es ggf. auch durchs Gelände geht? Alles das wurde im Fahrradblog.de Test ausprobiert.

Go SwissDrive Motor und XT Schaltgruppe

Verbaut ist beim Testmodell ein Go SwissDrive Motor mit 250W. Dazu gibt es einen 558 Wh Akku. Der Motor kommt mit einer Anfahrhilfe und Rückwärtsgang. Er wird direkt im Hinterrad mit integriert. Dies verlagert den Schwerpunkt vom Liegerad weiter nach hinten. Eine Alternative ist der Shimano Steps, der vorne beim Tretlager montiert wird. Hier entscheidet der persönliche Geschmack. Ich bevorzuge eher mehr Gewicht hinten, da dies positive Auswirkungen auf die Traktion hat.

Der Akku befindet sich unterhalb der Sitzlehne. Bedenken, dass sich die einseitige Verlagerung negativ auswirkt, kann ich aus der Welt räumen. Davon ist nichts zu spüren. Hierzu ist der Akku nah genug in der Mitte. Und wer möchte, kann auf der anderen Seite einen Zusatzakku montieren. Somit wäre das Gewicht wieder perfekt ausgeglichen.

Die Motorleistung ist für das Scorpion im Test definitiv ausreichend. Bis 25 km/h wird unterstützt und danach muss durch reine Muskelkraft weiterer Geschwindigkeit aufgenommen werden. Eine Version bis 45 km/h bietet HP Velotechnik auf Nachfrage an. Dann selbstverständlich nur noch mit Versicherungsschutz und Kennzeichen im Straßenverkehr zu bewegen.

Die montierte Schaltgruppe ist eine Shimano XT 27-Gang. Vorne 3 Blätter und hinten eine 9-fach Kassette.

Video: Scorpion im Gelände

Im Video wurde das Liegerad im mäßigen Gelände kurz nach dem Regen ausprobiert. Der Boden war schmierig und es standen viele Pfützen, gefüllt mit reichlich Matsch zur Verfügung. Wie sich der Scorpion dabei geschlagen hat, kannst du im Video sehen. Am Ende noch ein kurzer Eindruck davon, wie der Scorpion bei Regen schnelle Kurven nimmt.

Hinsetzen, wohlfühlen. So einfach kann ich meine Erfahrungen mit dem Scorpion beschreiben. Nachdem ich bereits den Scorpion fs26 Enduro im Test hatte, war meine Erwartungshaltung an das neue Modell sehr hoch. Und da ich von Natur aus ein Spielkind bin: ja, man kann Donuts drehen mit dem Scorpion.

Schwalbe Reifen im Test

Vorab war ich skeptisch, ob die montierten Reifen am Liegerad wirklich fürs Gelände taugen. Vorne sind Schwalbe Tryker montiert und hinten Schwalbe Racer. Beide Modelle sind für die Straße. Überraschend gut klappte es. Nasses Laub, tiefer Matsch oder einfach feuchter Asphalt, machten keine Probleme. Okay, zugegeben, durch den Matsch funktionierte es mit Schwung. Ein kurzer Stopp und ein erneutes Anfahren wäre gescheitert.

Wer gerne sportlich unterwegs ist und in Kurven auch Spaß haben möchte – siehe den Slide am Ende vom Video – der sollte es vor allem hinten nicht mit dem Profil übertreiben, sondern ruhig den Schwalbe Racer, Marathon oder ähnlichen Reifen nehmen. Es lohnt sich.

Vorne sind die Schwalbe Tryker eine gute Wahl. Durch die profillose Mittellinie haben sie einen sehr niedrigen Rollwiderstand. Im Gelände greifen die profilierten Ausseitenseiten unterstützend ein. Die Mittellinie sorgt für ein gutes Grip-Niveau in Kurven und reduziert den Verschleiß im Vergleich mit anderen Reifen erheblich. Für ein mehrspuriges Liegerad wie den Scorpion eine sinnvolle Wahl.

Die Bremsen

Gebremst wird der Scorpion wahlweise mit hydraulischen Tektro Auriga Scheibenbremsen, wie hier das Testmodell. Oder mit mechanischen AVID BB7 Scheibenbremsen. Für hinten gibt es eine V-Brake als Parkbremse. Vorne kann man sich entscheiden ob es eine Twin-Bremse sein soll, also beide Bremsen vorne mit einem Bremshebel gesteuert werden, oder ob man fürs rechte und linke Rad eine unabhängige Bremse möchte.

Ich finde unabhängige Bremsen reizvoller. So kann in engen Kurven das kurveninnere Rad spielerisch zum Stehen gebracht werden. Einfach eine Frage vom Spaßfaktor. Außerdem können beide Bremsen getrennt voneinander feinjustiert werden.

Fazit

Für 2.990 Euro ist das Basis-Modell vom Scorpion erhältlich. Soll das Liegerad mit einem E-Antrieb ausgerüstet werden, muss man hier mit ca. 2.600 Euro Aufpreis rechnen. Dafür gibt es einen robusten und leistungsstarken Go SwissDrive ins Heck gesetzt. Oder für ca. 2.100 Euro einen Shimano Steps auf die Kurbel.

Das Testmodell mit Go SwissDrive war absolut stabil ausbalanciert. Der Motor im Heck bringt die gewünschte Leistung. Das Extra-Gewicht wirkte sich im Test positiv auf die Drift-Eigenschaften aus. Hohe Geschwindigkeiten auf Geraden und in Kurven fühlen sich sehr sicher an. Die Spurtreue ist bestens. Sitzkomfort ist dank tiefen Schwerpunkt sportlich und dennoch angenehm. Durch die Federung im Heck werden Unebenheiten jederzeit ausgebügelt. Wer ein sportliches und bequemes Liegerad sucht, findet es im Scorpion!