Pressespiegel – RehaTreff Ausgabe 2017-01

HP Velotechnik im Spiegel der Medien: Der folgende Text ist ein Ausriss aus der Zeitschrift RehaTreff Ausgabe 1/2017. Wir empfehlen für die komplette Lektüre das Originalheft beim Verlag anzufordern.

 

E-Trike mit Automatikschaltung

Die Rennmaschine

Mit dem Modelljahr 2017 bietet der Liegeradhersteller HP Velotechnik alle elektrisch angetriebenen Modelle der Dreirad-Baureihen Gekko und Scorpion mit einer automatischen Gangschaltung an – eine Weltneuheit. Ob das Konzept überzeugt? RehaTreff durfte das sportliche Scorpion Probe fahren.

 

Fahrräder mit elektrischer Unterstützung, sogenannte E-Bikes oder Pedelecs, sind aus dem Straßenverkehr nicht mehr wegzudenken und schon längst kein Hingucker mehr. Dass auch die bei Menschen mit Handicap beliebten, standsicheren Liegetrikes mit Elektromotor geordert werden können, hat sich herumgesprochen. Aber ein Fahrrad mit Automatikschaltung? Das ist, zumindest für uns, neu. Entsprechend skeptisch fielen die Reaktionen aus, als das Test-Rad in die RehaTreff-Redaktion geschoben und vom Verlagsteam begutachtet wurde. HP Velotechnik aus dem hessischen Kriftel hat dem RehaTreff das sportliche Scorpion zur Verfügung gestellt – „das Rennrad unter den Liegerädern“ wie Pressesprecher Alexander Kraft bei der Übergabe versichert. Seine sportliche Auslegung zeigt das Rad bereits im Stand: Mühelos lässt sich das Leichtgewicht mit einer Hand anheben. Die aerodynamische Optik und der flache Sitz machen Lust auf die Testrunde. Bei der ersten Sitzprobe zeigt sich, dass für das Rad eine ausreichende Körpergröße vorausgesetzt wird. Zwar kann der Ausleger des Rahmens, an dem die Tretkurbel montiert ist, in der Länge verstellt werden und auch der Sitz lässt sich geringfügig justieren, doch den Anpassungsmöglichkeiten sind Grenzen gesetzt. Für kleine Fahrer hat HP Velotechnik passendere Modelle im Angebot.

Schalten oder schalten lassen

Per Knopfdruck wird der 250 Watt starke Steps-Motor mit dem 8-Gang Automatik-Getriebe zum Leben erweckt. Beide Komponenten stammen von Shimano und sind aufeinander abgestimmt. Der Motor ist direkt an der Tretkurbel montiert, fügt sich mit seiner geringen Größe aber stimmig in das Gesamtbild des Trikes ein.

Der Akku findet seitlich am Rahmen Platz und verspricht bis zu 125 Kilometer Reichweite. Bei der Fahrt relevante Informationen wie aktuell eingelegter Gang, Akkukapazität, Geschwindigkeit und Fahrstrecke werden über ein am Lenker montiertes Display abgerufen. Die Kraft, die der Motor zur Verfügung stellen soll, wird ebenfalls per Knopfdruck bestimmt. Beim Scorpion stehen die Stufen „Eco“, „Normal“ und „Hoch“ zur Verfügung. Das Nabengetriebe, so verspricht Shimano, wählt während der Fahrt automatisch den effizientesten Gang. Und beim Stopp an der Ampel wechselt die Schaltung automatisch in einen kleinen Gang, um das Anfahren zu erleichtern.

Das System lernt dazu

Unsere Testrunde führt den Rhein entlang in Richtung Speyer. Der Elektromotor schiebt das Trike kraftvoll nach vorne. Bei der vehementen Beschleunigung, die das Rad an den Tag legt, insbesondere aus dem Stand, ist ein breites Grinsen im Gesicht unvermeidlich. Jeder Gangwechsel wird von einem leisen Surren begleitet. Der Wechsel der Fahrstufe läuft reibungslos und schnell ab. Lediglich unter starker Last, etwa am steilen Berg, ist ein Knacken im Getriebe zu vernehmen. Treten, lenken und bremsen – mehr hat man als Fahrer nicht mehr zu tun. Entspannter sind wir wohl noch nie Fahrrad gefahren. Wer möchte, kann jederzeit in die Automatik eingreifen und einen höheren oder niedrigeren Gang einlegen. Bei der Probefahrt zeigt sich, dass das System in der Werkskonfiguration für unseren Geschmack gerade beim Beschleunigen zu spät schaltet und frühzeitig per Knopfdruck der nächsthöhere Gang eingelegt werden muss. Diese Wünsche aber registriert das System, es ist lernfähig und passt sein Programm individuell an den Fahrer an. Im siebten oder achten Gang lässt es sich mit rund 25 km/h entspannt dahingleiten. Der Motor entwickelt dabei ein wahrnehmbares, aber nicht störendes, Geräusch.

Dank der sportlichen Sitzpositition und des damit verbundenen niedrigen Schwerpunktes kommt auch bei schnellen Kurvenfahrten keine Unsicherheit auf. Das Trike folgt brav dem eingeschlagenen Kurs, eine Tendenz zum Kippen konnten wir auch bei rasanten Kurvenfahrten nicht feststellen. Unebenheiten der Straße werden von der hinten verbauten Federung zufriedenstellend absorbiert, Schlaglöcher sollte man aufgrund der nicht gefederten Vorderräder aber tunlichst meiden.

Fazit

Das Scorpion sieht nicht nur dynamisch aus, es fährt sich auch so. Der kraftvolle Motor und die sportliche Straßenlage machen Lust auf mehr. Ein rasantes Spaß- und Sportgerät – nicht nur für Menschen mit Handicap.